Rückblick auf die Fachkonferenz 2024
Worum ging es?
Am 17. und 18. Juni 2024 kamen im Schlosshotel Fleesensee bei Berlin rund 40 Vertreter:innen aus migrantischen und postmigrantischen Organisationen, sogenannten neuen deutschen Organisationen (NDO), der Bundes-, Landes- und Kommunalverwaltung, der Wissenschaft sowie der Philanthropie im vertraulichen Rahmen zusammen. Die zweitägige LEVEL up! Fachkonferenz hatte das Ziel, die Zusammenarbeit zwischen Fördermittelgebern und -empfängern so zu gestalten, dass sich deren Wirkung in der Entwicklung bedarfsorientierter und vertrauensbasierter Fördermöglichkeiten vollständig entfalten kann.
Im Mittelpunkt standen dabei der niedrigschwellige, co-kreative Förderansatz des „LEVEL up!“-Programms sowie die Frage, wie dieser weiterentwickelt und in bestehende Förderstrukturen integriert werden kann. Durch vertieften Austausch, den Aufbau neuer Netzwerke und die gemeinsame Reflexion kokreativer Prozesse wurden konkrete Ideen und Ansätze für eine wirkungsvollere Förderpraxis erarbeitet.
Für viele Teilnehmende war es die erste Gelegenheit, „die andere Seite“ – also entweder Vertreter:innen von Förderinstitutionen oder von Migrant:innenorganisationen – persönlich kennenzulernen. Der Austausch über Perspektiven, Herausforderungen und Potenziale einer offenen Migrationsgesellschaft war für beide Seiten ein zentraler Gewinn.
Die LEVEL up! Fachkonferenz 2024 hat eindrucksvoll gezeigt, welches Potenzial in der Begegnung und Zusammenarbeit zwischen fördermittelgebenden Institutionen und fördermittelempfangenden Organisationen liegt. Der offene, kokreative Ansatz ermöglicht nicht nur neue Formen der Zusammenarbeit, sondern stärkt zugleich die Basis einer inklusiven, offenen Migrationsgesellschaft. Die Konferenz war ein wichtiger Schritt in Richtung einer zukunftsorientierten Förderpraxis – getragen von gegenseitigem Vertrauen, Augenhöhe und echter Partnerschaft.
„LEVEL up!“ Broschüre
Im Rahmen der LEVEL up! Fachkonferenz im Juni letzten Jahres haben wir mit vielen engagierten Akteur:innen aus Zivilgesellschaft, Förderung und Wissenschaft diskutiert:
Wie gelingt kokreative und vertrauensbasierte Förderung?
Und was brauchen insbesondere migrantische, jüdische, muslimische und neue deutsche Organisationen, um ihre wichtige Arbeit nachhaltig gestalten zu können?
Die Ergebnisse und Impulse dieser Prozesse haben wir nun in einer kompakten Broschüre zusammengestellt. Sie rückt die Perspektiven und Potenziale dieser Organisationen in den Mittelpunkt, benennt Bedarfe – und zeigt ganz konkret auf, wie kokreatives Fördern mit Vertrauen gelingen kann. Wir laden Sie herzlich ein, reinzulesen, sich inspirieren zu lassen – und bei Interesse Teil dieses Prozesses zu werden.
Inhalte der Fachkonferenz
1. Panel
Panel mit Akteur:innen aus Praxis, Verwaltung und Wissenschaft: „Aktive gesellschaftliche Mitgestaltung – Rolle, Realität und Herausforderungen von Migrant:innenorganisationen“ mit Dr. Marie Mualem-Schröder (Sachverständigenrat für Integration und Migration gGmbH), Silvia Bonadiman (Fonds Soziokultur e.V.), Khulud Al Saadi (Kunst junger Muslim:innen) und Azim Semizoğlu (Haus der sozialen Vielfalt e.V.)
2. Panel
Panel mit Akteur:innen aus Praxis, Verwaltung und Wissenschaft: „Was gibt es bereits, was hat sich bewährt?“ mit Thomas Heppener (BMFSFJ), Dr. Birgit zur Nieden (Berliner Senatsverwaltung für Integration, Arbeit und Soziales), Henning Baden (Deutsche Stiftung für Engagement und Ehrenamt) und Jochen Schneider (Pyramidea e.V.)
Workshops und Kurzsessions
Dieser, über zwei Tage verteilte Programmpunkt, wurde von und für die Projekte entwickelt. Die Teilnehmenden lernten durch Workshops und Kurzsessions wichtiges Know-How’s voneinander und konnten diese Räume für sehr individuellen und persönlichen Austausch nutzen. Mit dabei waren Haus der sozialen Vielfalt e.V., Êzidischen Jugend Deutschland e.V., EmPoCa gUG und Pyramidea e.V.
Wissenschaftliche Evaluation
Gemeisam mit Ouassima Laabich, Politikwissenschaftlerin mit Background in der Zivilgesellschaftlichen Arbeit, konnten die Projekte und Teammitglieder ihre Zeit im „LEVEL up“ Programm kritisch reflektieren.
Die Ergebnisse der Evaluation waren, dass das Förderprogramm vor allem Empowerment und Sichtbarkeit für MSOs, MOs und NDOs bedeutet.
Wrap Up und Fishbowl
Wie können kokreative Beziehungen zwischen Fördermittelgebenden und Empfänger: innen zukünftig gestaltet werden? Was nehmen wir mit, wie geht es weiter? u.a. mit Volker Nüske (Robert Bosch Stiftung), Martin Gerlach (Türkische Gemeinde in Deutschland e.V.) und Nursemin Sönmez (neue deutsche organisationen e.V.)