Ausschreibung zum Förderprogramm LEVEL up!
Ein gemeinsam entwickeltes Förderprogramm der Türkischen Gemeinde in Deutschland, den neuen deutschen Organisationen und der Robert Bosch Stiftung.
Ein gemeinsam entwickeltes Förderprogramm der Türkischen Gemeinde in Deutschland, den neuen deutschen Organisationen und der Robert Bosch Stiftung.
Ihr seid eine Migrant:innenorganisation oder eine Neue Deutsche Organisation und engagiert euch gegen Rassismus und für mehr politische und gesellschaftliche Teilhabe? Ihr habt Lust auf ein nächstes Level von Empowerment, Vielfalt, Emanzipation und Leadership? Aber euch fehlen hierzu die Mittel?
Dann bewerbt euch für das Förderprogramm „LEVEL up!“. Ausschreibungsstart ist der 24.01.2022. Die Ausschreibung wird bis 13.02.2022 laufen. Die detaillierte Ausschreibung findet ihr hier.
Am 01.02.2022 bieten wir eine digitale Informationsveranstaltung von 17.00 bis 18.00 Uhr an. Bitte meldet euch hierfür per Mail unter hello@lets-level-up.de an, dann erhaltet ihr einen Link zum Zoom-Treffen.
Mit dem Förderprogramm “LEVEL up!“ ist die Robert Bosch Stiftung einen neuen Weg gegangen, der Teilhabe und echte Beteiligung von Migrant:innenorganisationen und Neuen Deutschen Organisationen von Beginn an konsequent verfolgt hat. In einem gemeinsamen Prozess mit der Türkischen Gemeinde in Deutschland (TGD) und den neuen deutschen organisationen – das postmigrantische Netzwerk (ndo) wurden die Details der Förderung erarbeitet.
Es war der Wunsch aller Partner:innen, ein Förderprogramm zu gestalten, das wirklich an den Bedarfen und Themen der Zielgruppe ansetzt und das in seiner Ausgestaltung so flexibel ist, dass es unterschiedlichsten Herausforderungen begegnet, Potentiale vor Ort stärkt und somit die größtmögliche Wirkung erzielt.
Es gibt in Deutschland eine reiche und komplexe Landschaft von Organisationen und Initiativen von Menschen mit Migrationsbiographie und/oder Rassismuserfahrung. Oft fehlen jedoch gerade diesen Organisationen Ressourcen, um das nächste Level in Sachen Rassismusbekämpfung, Repräsentanz und Teilhabe zu erreichen. Unser neues Förderprogramm setzt genau hier an und basiert auf der Überzeugung, dass es mehr Chancengerechtigkeit in unserer Gesellschaft gibt, wenn diese Akteur:innen – eure Organisationen – gestärkt werden.
Wir vermuten, dass bei jeder Organisation etwas anderes notwendig ist, um die nächste Stufe zu mehr Sichtbarkeit und Teilhabe zu erreichen. Deshalb fördern wir den spezifischen nächsten Entwicklungsschritt, der für euren Verein oder eure Organisation wichtig ist.
Das höhere Level kann die Verbesserung eurer Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit sein, um mehr Wahrnehmung und Relevanz zu erreichen. Dafür setzt ihr beispielsweise eine gute Social-Media-Arbeit ein, für die bisher keine Mittel da waren. Der nächste Schritt kann auch die Vertiefung eines bestimmten Themas sein, das für die Vertretung der Interessen eurer Mitglieder notwendig ist. Das bedeutet zum Beispiel die Auseinandersetzung mit Rassismus, Diskriminierung oder Gewalt im öffentlichen Leben, bei der Ausbildung, der Berufslaufbahn oder bei öffentlichen Stellen. Oder ihr betretet das nächste Level, indem ihr eure Struktur stärkt. Beispielsweise braucht ihr dringend eigene Vereinsräume, um euren Mitgliedern empowernde Angebote zu machen.
Dies sind natürlich nur einige Beispiele. Wir freuen uns über die Beschreibung einer Vielzahl nächster notwendiger Entwicklungsschritte!
Es sollen je nach Ausgangslage eurer Organisation die individuell notwendigen Schritte finanziert werden, die nachvollziehbar zu mehr gesellschaftspolitischer Wirkung und zu einer verbesserten Teilhabe führen. Dabei liegt es ganz bei euch, ob die Maßnahmen thematisch oder strukturell wirken. Förderfähig sind nur zusätzliche Ideen, die eindeutig zur Entwicklung eurer Organisation beitragen, aber bisher so noch nicht möglich waren.
Im Umkehrschluss ist die Förderung nicht für die Finanzierung schon bestehender Strukturen und bereits laufender Prozesse gedacht. Beispielsweise könnt ihr Qualifizierungsmaßnahmen und Schulungen finanzieren, Materialien erarbeiten, Personal für zusätzliche Aufgaben beschäftigen oder Honorare bezahlen.
Bewerben können sich Migrant:innenorganisationen und Neue Deutsche Organisationen, die sich mit dem Ziel einer besseren gesellschaftlichen und politischen Teilhabe weiterentwickeln wollen. Ihr vertretet und organisiert Menschen mit eigener oder familiärer Migrationsgeschichte, Geflüchtete, Menschen, die als migrantisch wahrgenommen werden, Schwarze Menschen und People of Color (PoC), Rom:nja und Sinti:zze und Angehörige muslimischer oder jüdischer Communities. Dabei sollen die Gruppen im Fokus stehen, die verstärkt von Ausschlüssen und rassistischer Diskriminierung betroffen sind. Organisationen aus Ostdeutschland haben mehr Herausforderungen mit Blick auf Ressourcen und Strukturen und wir ermutigen euch besonders zu einer Bewerbung.
Aus formalen Gründen kann die Förderung nur an eingetragene, gemeinnützige Organisationen ausgereicht werden. Wir möchten aber Initiativen ohne eine solche Rechtsform bitten, sich mit dem Projektteam der TGD und ndo rechtzeitig vor Beginn der Antragsphase in Verbindung zu setzen, um ggf. Partner:innen zu suchen, mit denen ihr in Kooperation ein Vorhaben umsetzen könnt.
Die Fördersumme liegt zwischen 28.000 € und 40.000 € für den gesamten Zeitraum. Uns ist klar, dass nicht nur junge und kleine Organisationen vor wichtigen Entwicklungsschritten stehen, sondern auch größere, ältere und strukturell bereits weiterentwickelte Organisationen. Daher wendet sich das Förderprogramm explizit an die gesamte Bandbreite eurer Organisationen und Initiativen.
Es handelt sich um eine Vollfinanzierung zur Erstattung aller notwendigen Kosten. Formal müssen keine Eigenmittel oder ehrenamtliches Engagement eingebracht werden, auch wenn vermutlich beides trotzdem für die Umsetzung erforderlich ist.
Förderfähig sind grundsätzlich alle Kosten: also Personal, Honorare und Sachkosten, die für die oben beschriebenen Prozesse in eurer Organisation wichtig sind. Ausgeschlossen sind Baumaßnahmen und große Investitionen, die über eine normale Büroausstattung hinausgehen.
Der Vertragszeitraum von „LEVEL up!“ wird vom 01.04.2022 – 30.09.2023 sein.
Eure Projekte müssen in diesem Zeitfenster liegen und mindestens zwölf Monate dauern.
Um euch bei der Umsetzung eurer Vorhaben zu unterstützen, wird euch über die gesamte Vertragslaufzeit jeweils ein:e Coach:in zur Seite gestellt. Diese:r soll euch Orientierung bieten und fachliche Expertise beisteuern, damit ihr durch eure Aktivitäten die gewünschte Wirkung entfalten könnt.
Diese Begleitung durch Expert:innen muss selbstverständlich nicht aus eurer Förderung gezahlt werden. Die Coaches werden von uns vermittelt und auch finanziert. Dabei werden wir ein Matching zwischen euch und den passenden Coaches durchführen. Die Ziele des Coachings werden zwischen eurer Organisation und der oder dem Expert:in vereinbart, sodass der Mehrwert für euch auch durch euch eindeutig bestimmt werden kann.
Jeder Organisation stehen ca. 15 Stunden Beratung/Coaching zur Projektumsetzung zu. Die Teilnahme am Coaching ist obligatorisch.
Wir alle lernen voneinander und zusammen lässt sich mehr erreichen. Daher werden wir zwei bundesweite Vernetzungstreffen, wenn möglich in Präsenz, im Rahmen der Projektlaufzeit organisieren, welche bei der Robert Bosch Stiftung durchgeführt werden. Diese Treffen dienen dazu, dass sich alle geförderten Organisationen kennenlernen und vernetzen können, damit eure Aktivitäten noch wirkmächtiger werden.
Außerdem werden wir regelmäßige digitale Monitorings mit allen geförderten Organisationen durchführen. Dort wollen wir mehr darüber erfahren, wie es mit euren Vorhaben läuft und wir unterstützen euch bei Fragen rund um Durchführung und Administration. Die Teilnahme an den Vernetzungstreffen und Monitorings ist obligatorisch.
Am Ende der Projektlaufzeit erwarten wir einen Sach- und Finanzbericht von euch.